LaserVision – und Action!

LaserVision? Ja, Sie sehen richtig. Für unseren actionreichen Betriebsausflug in die verwinkelten Hallen des Cosmo Lasertags in Eichenzell haben wir in stundenlangen Brainstormings ein eigenes Wort erfunden. Der ein oder andere wird sich nun fragen: „Wieso nennt man diesen Artikel nicht einfach SoftVision Betriebsausflug zum Lasertag?“. Diese Frage hat durchaus ihre Berechtigung, wenn man davon ausgeht, dass ein Betriebsausflug etwas „Langweiliges“ oder eine „Pflichtveranstaltung“ sei. Doch in unserem Fall traf beides nicht zu, weshalb wir auf die Suche nach einer neuen Überschrift gehen mussten. Zunächst soll dieses Ereignis kurz in seiner chronologischen Abfolge dargestellt werden und dann etwas emotionaler aus der Ich-Perspektive des ersten Spiels.

Freitag, 12.12.2014 – in der barocken Stadt zu Fulda

Es war ein dunkler und regnerischer Freitagabend als wir in Richtung Eichenzell, dort befindet sich das weitläufige Gelände des Cosmo Lasertags, aufbrachen. Zuvor haben wir noch gemeinsam ein letztes Henkersmahl zu uns genommen. Am Zielort angekommen, erwarteten uns im Eingangsbereich des Etablissements eine Theke mit einem Mitarbeiter, der uns begrüßte, eine Sitzecke bestehend aus alten Flugzeugsitzen, ein Kicker sowie einige Monitore, die das Bild von Nachtsichtkameras zeigten. Durch das auf dem Monitor gezeigte dunkle Labyrinth huschten ab und zu Gestalten, die sich gegenseitig mit Waffen – wie man uns später sagte, nennt man diese korrekterweise „Markierer“ – jagten. Und plötzlich ging alles ganz schnell, es wurden kurzerhand drei Teams mit je drei Spielern zusammengewürfelt und ein Spielplan erstellt, in dem jedes Team insgesamt vier Spiele bestreiten musste – also ein Spiel gegen die anderen beiden Teams jeweils in der Hin- und Rückrunde. Ein Spiel dauerte dabei 15 Minuten.
Im nächsten Moment fanden wir uns in einem futuristischen Keller auf alten Flugzeugsesseln sitzend wieder. Ein Mitarbeiter, der darauf geschult worden war niemals die Worte „schießen“, „treffen“ oder Ähnliche zu benutzen, stattdessen verwendet man im LaserTAG nämlich den Begriff „markieren“, gab uns letzte Instruktionen. Er zeigte uns die Spielwesten, die an einigen Stellen mit Sensoren ausgestattet waren, die man mit der Wa… äh, mit dem „Markierer“ tre… äh, „markieren“ konnte, um Punkte zu erhalten. Nun waren wir bereit die Spiele beginnen zu lassen. Also rein in die Westen und rauf aufs Feld.

Das Spiel beginnt

Nachdem die Weste sitzt und der „Markierer“ ausgerüstet ist, ertönt plötzlich ein lautes Signal. Der Instruktor sagt uns, dass wir schnell aufs Spielfeld sollen, denn das Spiel beginnt in wenigen Sekunden. Auf dem Weg in das Labyrinth befinden sich die Spieler beider Teams noch in einer Reihe, doch sobald die ersten Abzweigungen es erlauben, verteilen sich die Teams im dunklen Labyrinth, vom Gegner keine Spur mehr.

Das Adrenalin rauscht durch den Körper, die Pupillen weiten sich im Dunkeln und ich fühle mich angespannt und konzentriert. Ich laufe in einer leicht gebückten Haltung mit dem „Markierer“ im Anschlag. Das Startsignal ertönt, der „Markierer“ ist entsichert. Das Labyrinth ist dunkel, verwinkelt und lediglich an den Kanten mit einigen leuchtenden Streifen abgeklebt. Ich fange an mich im Lauftempo durch die engen Gänge zu bewegen und Gegner zu suchen. Hinter jeder Ecke kann ein Gegenspieler lauern, aber ich bin bereit. Und plötzlich ist es soweit. Im nächsten Gang sehe ich ein Licht einer Weste schimmern. Im Sprint komme ich um die Ecke und fange an zu „markieren“, im gleichen Moment denke ich mir „Oh sh…, blaue Weste, das ist ja mein eigener Mitspieler“. Zum Glück bin ich nicht besonders treffsicher und verfehle. Mein Mitspieler schaut mich etwas erstaunt und gleichzeitig erleichtert an, wir lachen kurz und laufen zusammen weiter. Nicht weit von uns hört man das Geräusch der Laserwaffen „Pew, pew, pew“, dort wird es gerade ernst. Wir eilen unserem dritten Mann zur Hilfe und geben uns gegenseitig Handzeichen, welche Wege wir nehmen. Ich laufe durch einen äußeren Gang und schaue gleichzeitig in die Spielfeldmitte, denn von da kommen die Geräusche. BÄM … ich werde plötzlich von etwas zurückgestoßen. Bei einem kurzen Blick in Laufrichtung stelle ich fest, der Gang, den ich entlang gelaufen bin, ist zu Ende und ich bin gegen die Wand gelaufen. Hoffentlich hat das niemand gesehen. Während ich gerade versuche die Orientierung wieder zu erlangen, kommt auch schon der Kollege Markus, der für das gegnerische Team spielt, um die Ecke und hat mich innerhalb weniger Millisekunden „markiert“. Eine Sekunde später hat er auch meinen Mitspieler „markiert“. Seine Zielgenauigkeit war während der Spiele höchsterstaunlich, weshalb ich an dieser Stelle ein Lied zitieren möchte „… voll Laser, wie du abgehst“ (aus: Laserkraft 3D – Nein Mann).

Nachdem man „markiert“ wurde, wird die eigene Weste für sechs Sekunden deaktiviert und man hat Zeit sich eine neue Position zu suchen, von der aus man wieder ins Spiel einsteigt. Meine Weste fängt wieder an zu leuchten, ich laufe los, denn das Spiel geht weiter…
An diesem Freitagabend waren wir eben echt LaserVision!