Kalt ist’s in Schottland…

…besser gesagt in schottischen Konferenzhotels. Kalt genug, dass ein Teilnehmer der-UKLUG Konferenz anmerkte: „Die versuchen wohl, dass Klima in den Highlands zu simulieren!“.

Wir waren da – auf der Konferenz der englischen Notes User Group, der UKLUG. Wir waren als Aussteller da. Alles in allem eine super organisierte Veranstaltung die uns einige, neue Kontakte aus ganz Europa beschert hat. Insofern sehr erfolgreich.


gewinn
[Zu gewinnen gab es an unserem Stand auch etwas.]

Weniger erfolgreich war die Reise aus der persönlichen Sicht des Autors. „Deinen Job möchte ich haben, durch die Welt reisen und dafür noch Geld bekommen!“ Wer von uns ITlern kennt den Satz nicht? Klar, es ist ganz toll wie eine Sardine gepresst in einem Airbus zu sitzen und sich behusten zu lassen oder andere vollzuhusten. Es ist auch irrsinnig aufregend Flughäfen, Ortsschilder und Konferenzhotels kennenzulernen. „Edinburgh ist ’ne wunderschöne Stadt und eine Reise wert!“ Ääähhh… ja, kann sein. Sehr wahrscheinlich sogar, wenn ich danach gehe, was ich aus dem Taxi sehen konnte. Aus der Luft ist Schottland auch sehr schön. Aber mehr hab‘ ich ja nicht gesehen. Dafür hatte ich dann die Indoor-Highlands, den Auslass der Klimaanlage direkt über dem eigenen Stand und Kurzarmhemden für die Messe. … nun finde ich mich also auch in einer schottischen Apotheke zurecht und weiß, dass enge Airbusse erkältet noch nerviger sind.
Und dann sagt einem jemand: „Schreib doch mal einen Reisebericht für den Newsletter.“ Aha! Reisebericht? Ok…
Mittwoch morgen nach Frankfurt an den Flughafen. Die Mega-Baustelle nervt! Echt! Und wieder ’ne Kampfkurve geflogen, da die richtige Parkhauseinfahrt mal wieder woanders war. Dafür diesmal einchecken bei Lufthansa. Praktisch – die muss man wenigstens nicht erst in Terminal 253 suchen. Koffer abgegeben und ab Richtung Gate. Ich hasse die Menschenmassen in den Terminals! Vor den Gates ist es ruhiger, daher verkrümele ich mich meist direkt dahin – nach der obligatorischen Sicherheitskontrolle natürlich. Notebook auspacken, Jacke ausziehen, Taschen leeren. Wenn man denn erstmal dahin kommt. Irgendwie stehen vor mir immer die, die nun unbedingt die Sinnhaftigkeit der Kontrollprozedur diskutieren müssen. Und die brauchen ewig! Murphy’s Law – meine Schlange bewegt sich immer am langsamsten, auch wenn es die kürzeste ist. Aber irgendwann bin ich für sicher befunden und durch. Restaurant suchen, hinsetzen, in Ruhe etwas essen. Danach eine rauchen ist nicht mehr. „Smoke free airport“. Danke EU! Danke Fraport! Duty free ist auch nicht – innereuropäischer Flug. Man erinnere mich daran das nächste Mal über Zürich oder China nach England (‚Tschuldigung, Schottland natürlich!) zu fliegen. Einsteigen, in den Bus. Nun fahren wir erstmal ’ne gefühlte halbe Stunde auf dem Flughafen spazieren. Anscheinend wurde unser Flieger versehentlich irgendwo abgestellt und der Pilot hat offenbar vergessen, sich die Parkplatznummer zu merken. Dann stehen wir davor und warten. Es wird noch irgendwer oder irgendetwas vor uns eingeladen, also stehen wir 20 Minuten in dem vollgepferchten Bus und warten auf Godot. Einsteigen 737. Danke! Die „alten“ Flieger hatten noch eine Bestuhlung für Erwachsene – umbauen auf die aktuellen Pygmäen-Normen ist wohl zu teuer, sonst hätte man es sicher schon gemacht. Ich warte auf den Tag, an dem noch Klappstühle auf die Flügel gestellt werden. Einsteigen, anschnallen, abfliegen. Der Rest des Fluges war angenehm ereignislos. Die Maschine war nur zu zwei Dritteln gefüllt und daher war immer ein Platz zwischen zwei Passagieren frei. Ankunft Schottland: Koffer einsammeln, Geld umtauschen (Willkommen in der Nicht-Eurozone!), Taxi suchen, ab ins Hotel. Einchecken und den Hausstand ins Zimmer bringen. Geschafft! Es ist 16:00 Uhr Ortszeit. Füße hochlegen und kurz zu Hause Bescheid sagen, dass ich gut angekommen bin. Nach einem kurzen Nickerchen beschließe ich dann, doch mal den Touristen zu geben.
Spaziergang rund ums Hotel. Radius ca. vier Kilometer. Die Burg gesehen und fotografiert. Ansonsten einfach nur Eindrücke aufgesogen. Auffällig ist, dass Schotten ein anderes Temperaturempfinden haben. Scheint eher finnisch zu sein. Ich habe den Kragen meiner Jacke bis oben hin zu und die Hände in den Taschen, während vor mir Miniröcke laufen. Brrr! Starbucks. Jaja, ich weiß – typisch schottisch. Aber ich hatte einfach Lust auf einen Cappuccino. Gesagt, getrunken. Draußen wird es dunkel und ich bin müde. Zurück ins Hotel, einen Eindruck von der Ausstellung morgen verschaffen, die Messe-Ausstattung auspacken und sortieren, essen, schlafen.

edinburgh
[Die Edin-Burg(h) in der Bildmitte.]

Das war auch schon der touristische Teil meines „Reiseberichts“. Zwei Tage Messe – Donnerstag und Freitag – am Freitag mit ständig laufender Nase und stetig steigender Körpertemperatur. Zum Feierabend ab ins Bett. Am Samstag dann eine Stunde länger schlafen, frühstücken und dann der Rückflug. Da könnte ich auch noch ein wenig philosophieren, aber ich mag mich nicht wiederholen..  . Bei der Heimfahrt vom Flughafen strömender Regen. Gegen 20:00 Uhr trudele ich zu Hause ein. Müde, genervt und immer noch erkältet – und meine Frau fragt mich, ob Edinburgh schön war. Ich muss lachen!
Bis bald – in irgendeinem Konferenzhotel…

Über den Autor dieser Zeilen:
Peter Hoffmann ist der Vertriebsleiter der SoftVision Development GmbH und auf fast allen Messen zu finden, die die SoftVision besucht.